1980, oder der Tag, an dem alles begann.

Es ist ein herrlicher Sonntagabend im Frühsommer 1980. Wir befinden uns in den Gasträumen der Pension und Fahrschule Krämer in Haintchen.Reinhold schaut auf die Tür, die sich mit einem ächzenden Geräusch langsam öffnet. Er kann im herein scheinenden Licht der untergehenden Sonne die jungen Männer kaum erkennen, die soeben hereinkommen.Draußen im Hof hört man noch das typisch tik tik tik von Auspuffrohren die sich langsam abkühlen. Nur einige Augenblicke später sind die Helme unter der Eckbank verstaut, und man geht zum gemütlichen Teil des Abends über. Der Wirt bringt eine Runde frisch gezapftes Pils an den Tisch und setzt sich zu seinen Stammgästen.Nachdem man lange und ausgiebig über die heutige Motorradtour und die Partys der letzten Wochenenden erzählt hat, wird so nach und nach allen klar, dass man künftig öfter gemeinsam mit den Motorrädern unterwegs sein will und gemeinsam andere Clubs besuchen und Partys feiern möchte.Reinhold, Andreas, Ralf, Jürgen, Kurt, Hermann und noch ein Jürgen, waren in der letzten Zeit oft gemeinsam mit den Motorrädern unterwegs.An diesem Abend werden zu vorgerückter Stunde die Taunuswölfe aus der Taufe gehoben.

Aus dem lockeren Bikerstammtisch wurde kurzerhand ein Motorrad-Verein. In den kommenden Wochen schlossen sich weitere Freunde und Bekannte an. Es entstand der „MV Taunuswölfe Haintchen“ Man zeigte seine Zugehörigkeit durch Aufnäher auf der Kutte, bestehend aus dem Schriftzug „MV Taunuswolfe“ „Haintchen TS“ und dem Wolfskopf in der Mitte.Seit diesem Tag sind die Wölfe mit dem bekannten, dreiteiligen und nahezu unveränderten Colour der Wolfskutte noch heute „on the road“. Anfangs wurde das Colour auf nietenbesetzten Jeanswesten getragen, später wurden Diese durch schwarze Lederwesten ersetzt.

Als Vorlage für den Wolfskopf diente übrigens ein Plattencover der Gruppe Steppenwolf.

 

                              

 

                         

            

               Die Gründer am 26.7.1981 vor der Fahrschule Krämer

 

Die 80er Jahre.

Die Taunuswölfe fuhren gemeinsam viele Partys an und knüpften Kontakte zu anderen Clubs. Genauso wild und turbulent wie die damalige Szene sich darstellte, so jung, wild und draufgängerisch waren auch die Wölfe zur damaligen Zeit. Es wurde gefeiert und man besuchte viele Bikerpartys.So verwundert es nicht wirklich, dass der eine oder andere auch mal mit einer blutigen Nase den Heimweg antreten musste.Dennoch hielten sich die Wölfe in der Szene. Einer der Kontakte die in dieser Zeit entstanden, sollte die Geschichte der „Wölfe“ in den nächsten Jahren nachhaltig beeinflussen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Wölfe überwiegend mit den für die damalige Zeit, typischen Honda „CX“, Yamaha „RS“ und ähnlichen Mopeds unterwegs waren entstand eine Freundschaft zu damals führenden Mitgliedern des „HDCD – Harley-Davidson-Club-Deutschland“Schnell fand sich ein Platz, an dem das erste Harley-Davidson-Freundschafts-Treffen in Haintchen durchgeführt wurde. Das Treffen wird von den Wölfen bis heute, alle zwei Jahre durchgeführt. Längst entwickelte es sich zu einer festen Institution.

Mittlerweile freut man sich über viele Stammgäste, die zum Teil seit über 20 Jahren immer wieder gerne die Fahrt nach Haintchen antreten und das Harley Treffen im Taunus als festen Termin im Kalender vermerkt haben.HOG Chapter, Vereine, MC´s sind ebenso vertreten, wie einzelne Freebiker. Man kennt sich. Über die Jahre sind Freundschaften entstanden und gewachsen, und man freut sich darauf, gemeinsam mit den Taunuswölfen und anderen Gleichgesinnten, zwei Tage Party im Taunus zu feiern

Die frühen 90er Jahre.

Die Mitgliederzahl der „Wölfe“ wuchs kontinuierlich. Die ersten Gründungsmitglieder waren mittlerweile verheiratet, und hatten Kinder. Die Taunuswölfe reiften mit ihren Mitgliedern. Längst rückte der familiäre Charakter in den Vordergrund. Immer mehr wurden die Frauen und Kinder der Mitglieder in Aktivitäten mit einbezogen. Man begann sich mit sozialen Themen ernsthaft auseinander zu setzen. So wurden z.B. Verkehrserziehungsnachmittage für Kinder gemeinsam mit ADAC-Helfern und Polizeibeamten durchgeführt. Andere Vereine im Ort wurden bei der Durchführung von Veranstaltungen mit Rat und Tat unterstützt. Die „Wölfe“ erarbeiteten sich nach und nach eine feste Rolle innerhalb der Freizeitgestaltung in der Gemeinde.

1995

Dieses Jahr war ein ganz Entscheidendes in der Geschichte der Taunuswölfe. Es wurde eine Satzung formuliert und amtsrichterlich im Vereinsregister eingetragen. Aus dem losen Motorradverein wurde ein eingetragener Verein. Der Name wurde geändert in „Taunuswölfe Haintchen e.V.“ Aufgrund der gemeinnützigen Aktivitäten, die längst einen festen Stellenwert eingenommen hatten, wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt.

Die späten 90er Jahre und der Beginn der 2000er

Der MV Taunuswölfe meistert mit Bravour einen Spagat, den andere nicht für möglich gehalten haben. Man ist nach wie vor Motorradverein und gleichzeitig in hohen Maße sozial engagiert. Längst haben die Wölfe sich einen festen Platz in der sozialen Gemeinschaft des Ortes, der Gemeinde und des Kreises erarbeitet, und schauen optimistisch in die Zukunft. Gemeinnützige Aktivitäten genießen heute denselben Stellenwert die das Motorrad. Oft lässt sich das eine mit dem anderen problemlos kombinieren. So knüpften die Wölfe über persönlich betroffene Bekannte, enge Kontakte zu einer „Elterninitiative nierenkranker Kinder“. Neben Geldspenden aus den Erlösen unserer Veranstaltungen, stehen gemeinsame Erlebnisse mit den Kindern im alljährlichen Programm.

20062007

Anfang 2006 gelang es dem Vorstand der Wölfe ein leer stehendes Gebäude von der Gemeinde zu pachten. Das ganze Jahr über wurde mit vereinten Kräften und viel Elan im neuen Domizil gearbeitet, so dass noch im Winter 2006 die Einweihung gefeiert werden konnte......        Fortsetzung folgt.